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Djerambadje Mbainadjiel

Software Developer

Alexis Mbainadjiel wäre einst als Stipendiat fast in Ägypten gelandet. Durch einen Zufall machte Deutschland das Rennen. 30 Jahre danach ist 5Minds seine berufliche Heimat.

Leben in Köln, arbeiten für ein Unternehmen in Gelsenkirchen. Noch bis vor wenigen Jahren hätte dieses Konzept große Mengen Benzingeld verschlungen. Aber seit sich das Homeoffice als gute Alternative zum Büro erwiesen hat, gelten 100 Kilometer allenfalls als Makel, aber nicht mehr als Hindernis für eine Einstellung.

Alexis Mbainadjiel hat sich auch deshalb für 5Minds entschieden, weil er die Wertschätzung spürt, die hinter diesem, naja, distanzierten Arbeitsverhältnis steckt. Denn von Beginn an war beiden Seiten klar, dass er die 100 Kilometer zwischen Wohnort und Whiteboard nur selten im Monat pendeln würde. Aber warum auch? Gute Software-Entwickler benötigen in erster Linie das Vertrauen ihres Arbeitgebers. Und damit geizt 5Minds sicher nicht.

Beispiel, wie sich der Fachkräfte­mangel anbahnte

Zugegeben, Softwareunternehmen müssen heutzutage auch mehr Zugeständnisse machen an potenzielle Arbeitnehmer:innen als vor 20 Jahren. Die Branche benötigt so viele Fachkräfte, dass der Arbeitsmarkt sie nur noch mit Mühe bieten kann. Alexis Mbainadjiel ist ein gutes Beispiel dafür, wie weit in der Vergangenheit sich der Fachkräftemangel bereits angekündigt hatte und dann jahrelang wuchern durfte, ehe sich das Ausmaß des Problems endgültig im Alltag der deutschen Wirtschaft vergegenwärtigte.

Alexis, der eigentlich Djerambadje mit Vornamen heißt und sich in Deutschland seit jeher als Alexis vorstellt, ist 53 Jahre alt. Er gehörte vor mehr als 30 Jahren zur ersten Generation an Stipendiaten, die deutsche Universitäten aus dem Ausland lockten. Geboren im zentralafrikanischen Tschad zählte er Anfang der 1990er-Jahre zu den besten Schülern seines Jahrgangs. Die trüben Bildungsperspektiven im Land motivierten ihn, über den Tellerrand hinauszuschauen.

Akademisches Rüstzeug im Ausland

Als junger Mann reichte er seine Bewerbungsunterlagen beim tschadischen Bildungsministerium ein. Über diplomatische Kanäle vermittelte die Regierung ihre größten Talente an die besten Universitäten anderer Staaten. Die Idee dahinter: Im Ausland sollte sich die Bildungselite das akademische Rüstzeug holen, um später in den Tschad zurückzukehren und dem Land wertvolle Impulse für dessen technische und industrielle Entwicklung geben.

Ägypten hatte damals als erstes angebissen und wollte Alexis als Agrarwissenschaftler nach Alexandria lotsen. Weil sich aber der Aufbruch an den Nil um ein Jahr verzögern sollte, reichte Alexis kurzerhand eine zweite Bewerbungsmappe im Ministerium ein. Diesmal wurden die Deutschen aufmerksam und schnappten den Ägyptern den jungen Mann vor der Nase weg.

Neigung zur Mathematik und zur Physik

Schon ein paar Tage und ein Eignungstest später war klar, dass Alexis nach Deutschland kommen und hier Informatik studieren würde. Seine Neigung zur Mathematik und zur Physik prädestinierten ihn für diesen Studiengang.

Dabei ist Alexis auch ein wahres Sprachgenie. Er spricht drei lokale Dialekte seines Heimatlandes und das weitverbreitete Tschadisch-Arabisch. Dazu kommen Französisch, Türkisch und Englisch. „Aber Deutsch habe ich damals kein Wort gesprochen“, sagt er. Und so begann sein Abenteuer in Europa mit einem halbjährigen Sprachkurs am Bodensee.

Doch auch das genügte nicht als formelle Vorbereitung. Die Uni verlangte ein Praktikum und die allgemeine Hochschulreife nach deutschen Standards. An der Abendschule holte Alexis also das Abitur nach – mit einem Notendurchschnitt von 1,3. Erst dann gab die Fachhochschule in Gummersbach grünes Licht.

Bildungschancen im Tschad erhöhen

Mehr als 30 Jahre sind seitdem vergangen. Die meisten davon verbrachte Alexis in Köln. Geheiratet hat er, vier Kinder in die Welt gesetzt, und immer noch treibt ihn das Bedürfnis um, eines Tages vielleicht doch in den Tschad zurückzukehren. Alexis spürt das Verlangen, seinen Teil der Abmachung einhalten zu wollen und seiner Heimat zurückzahlen, was sie ihm einst an persönlicher Entwicklung ermöglichte.

Tschad plagt seit Jahrzehnten innenpolitische Instabilität, die den ambitionierten und talentierten Menschen des Landes große Hindernisse in den Weg legen. „Mein Ziel war es immer, dort eines Tages in die Bildungspolitik zu gehen und die Umstände für junge Menschen zu verbessern“, sagt er. Zumal Alexis selbst zu denen gehört, die bessere Chancen auf Bildung und Entwicklung haben.

Frage der Staatsangehörigkeit nicht automatisch beantwortet

Das hat er nicht vergessen, und es beschäftigt ihn. Auch deshalb hat er seine Staatsbürgerschaft nie aufgegeben, obwohl er lange schon Deutscher und damit der bürokratische Alltag für ihn wesentlich leichter hätte werden können. Die Frage nach der Staatsangehörigkeit wird eben nicht automatisch beantwortet, nur weil man davon profitieren könnte.

Bei 5Minds hat er eine berufliche Heimat gefunden, die ihn optimistisch stimmt. Die Atmosphäre in den Teams sei sehr positiv, seine Kollegen:innen kämen immer gut gelaunt in die Meetings. Die Abläufe seien immer transparent und für alle Mitarbeiter:innen nachvollziehbar. „Das ist für mich Motivation genug, auch aus 100 Kilometern Entfernung immer gute Arbeit zu leisten.”

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